Eine Gärtnerin, die ihre Wurzeln sucht
Ein Verbrechen der Vergangenheit, das bis in die Gegenwart nachwirkt
Eine Liebe zu Italien, die niemals endet
„Belmonte“, Schöner Berg – welcher Name könnte besser passen für ein verträumtes mittelalterliches Dorf in den italienischen Marken, das oben auf einem Hügel thront?
Auslöser der Geschichte, die zwischen den italienischen Marken und dem Allgäu spielt, ist eine überraschende Erbschaft: Als ihre Großmutter Franca plötzlich stirbt, hinterlässt sie Simona, dem italienisch-deutschen Gastarbeiterkind in der dritten Generation, ihr Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz Simona bis dahin nichts wusste. Die junge Landschaftsgärtnerin aus dem Allgäu macht sich auf in das italienische Dorf, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dort findet sie auf Kassetten die Lebensbeichte ihrer Großmutter Franca. Stück für Stück und Geschichte für Geschichte folgt Simona den Spuren ihrer Vorfahren in ein verlassenes Kloster, zu einem ehemals feudalen Gutshof und dessen menschenscheuem Besitzer, bis sie am Ende ein lang gehütetes Geheimnis enthüllt …
Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen und folgt drei charakteristischen Frauenfiguren.
1944 ist Teresa zwanzig Jahre alt, verliebt und glaubt fest an eine goldene Zukunft nach dem Ende des Krieges. Doch auf einem Versorgungsgang zu den Partisanengruppen in den Bergen fällt Teresa zusammen mit ihrer Freundin deutschen Wehrmachtssoldaten in die Hände ...
Ihrer Tochter Franca haftet seit ihrer Geburt der Makel an, ein „Bastard“ zu sein. Nicht zuletzt deshalb verlässt sie in den 60er-Jahren das Dorf Belmonte und geht nach Süddeutschland, nach Kempten – für immer, wie sie glaubt.
An Simona ist es, die ererbten Traumata nicht nur in Erfahrung zu bringen, sondern sie zu überwinden oder wenigstens – wo man nichts mehr ändern kann – anzunehmen.
Ihre teils impulsive, teils grüblerische Art, ihr trockener Humor, ihr Fatalismus und ihr Charakter, in dem sich deutlich ihr italienisches Erbe und ihre Allgäuer Sozialisation widerspiegeln, machen sie zu einem lebendigen Original.
In „Belmonte“ gibt es eine Szene, die stark autobiographisch gefärbt ist. Nämlich die, in der die junge Simona im Allgäu im Graupelschauer aufbricht, über den Brenner bis in die italienischen Marken fährt, und dort, als sie aus dem Auto steigt, den „Moro“, den Maulbeerbaum, sieht, den Duft von Kräutern und Minze einatmet und für einen Moment überzeugt ist, im Paradies gelandet zu sein.
Genauso ging es der Autorin, als sie beschloss, ihren ersten ganzen Sommer in Italien zu verbringen.
Die Autorin
„Antonia Riepp“ ist das offene Pseudonym der Autorin Susanne Mischke, die auf der langen Liste ihrer Kriminalromane bereits einige Bestseller zu verzeichnen hat. Ihren ersten großen Erfolg feierte sie mit dem Thriller „Mordskind“, es folgte „Die Eisheilige“ und zahlreiche Romane für Jugendliche und Erwachsene.
Susanne Mischke alias „Antonia Riepp“ wurde in Kempten geboren, ihr Weg führte sie über Berlin und Hessen aus den Bergen ins flache Land, nach Hannover. Dort entstand, unter anderem, die kultige Krimiserie um ihren Kommissar Bodo Völxen und sein Team, der in Hannover ermittelt und nebenbei Schafe hält. Sie begann 2008 mit dem Titel „Der Tote vom Maschsee“, inzwischen ist der zehnte Band fertig. Seit einem Jahr lebt die Autorin wieder nah der alten Heimat, in Wertach im Oberallgäu. Auch dort geht es nicht ganz ohne Mord und Totschlag, unter Susanne Mischke schreibt die Autorin weiterhin Krimis, während sich ihr alter ego Antonia Riepp Familienromanen wie „Belmonte“ widmet. Im Frühjahr 2021 erscheint der Nachfolger mit dem Titel „Villa Fortuna“, der ebenfalls im Dorf Belmonte in den Marken spielt.
Der Ortsname „Belmonte“ ist fiktiv, hat aber ein reales Vorbild. Wo genau das liegt und wie es dort aussieht, erfährt man sicherlich bei der Lesung im persönlichen Gespräch mit der Autorin.
http://www.susannemischke.de/
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