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Eine tragische Geschichte gegen das Vergessen.

Vom Kuhstall aufs Schafott
Ernst T. Mader über Michael Lerpscher (1905-1940)

Kriegsdienstverweigerung bestrafte das „Dritte Reich“ mit dem Tod. Etwa 250 Zeugen Jehovas und etwa 30 Männer mit anderen Weltanschauungen wurden nach heutigem Wissen deswegen hingerichtet. Als erster Katholik und zweiter Deutscher überhaupt kam am 5. September 1940 der Bauernsohn Michael Lerpscher aus Wilhams (Oberallgäu) unters Fallbeil, weil er seinem Gewissen folgen und keine Waffe in die Hand nehmen wollte. Es kann heute guttun, erneut an einen Ausnahmemenschen zu erinnern, der einer Zeit barbarischer Vernichtung widerstanden hat.

Mader: Jahrgang 1953, geboren und aufgewachsen im Allgäu, wo er nach vielen Jahren im Ausland wieder lebt; Dr. phil., Lehrer, Autor, u. a. als freier Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, regelmäßiger Kolumnist in der „Allgäuer Zeitung“. Preise: Siplinger Nadel, Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren, Irseer Pegasus.
Seine Rundfunksendung „Braune Flecken auf der schwarzen Seele“ (1979) gilt als Meilenstein der öffentlichen Aufarbeitung des „Dritten Reiches“ im Allgäu, zu der auch das Buch über Michael Lerpscher gehört (Das Lächeln des Esels, 1987 mit Jakob Knab). „Die Zeit“ nannte es „ein eindrucksvolles Beispiel für die Geschichte von unten“. Neben historischen Arbeiten schrieb er Erzählungen, Gedichte und Lieder für Kinder und Erwachsene in Hochsprache und Mundart.

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